Prolog
Vor fast 100 Millionen Jahren begann die Entstehung des Elbsandsteingebirges. Anders als bei uns in den Alpen, wo sich der Boden durch das zusammenschieben der Erdkruste anhob und so die Berge auffaltete, war die „Sächsische Strasse“ eine Meeresenge, die das Böhmische Becken mit der Tethys, einem riesigen Ur-Ozean verband. Durch den Strom wurden Sedimetschichten transportiert, welche sich dort ablagerten. Vor etwa 65 Millionen Jahren zog sich das Meer zurück, durch Plattentektonische Aktivitäten brach die große Sandsteinmasse in viele kleine Teile. Im Laufe vieler Jahrtausende suchte sich die jetztige Elbe ihren Weg zum nun weiter entfernten Meer und grub sich immer tiefer in ihr Elbtal ein. Verwitterung und Errosion formten die jetztigen Sandsteintürme und gaben ihnen ihr jetztiges Aussehen.

Heute ist das Elbsandsteingebirge ein landschaftlich einzigarties Gebiet. Es erstreckt sich über 700 km² und umfasst mehr als 1000 Felstürme. Der deutsche Teil wird „Sächsische Schweiz“ genannt, der tschechische Teil heißt „Böhmische Schweiz“. Seit 1990 (Deutschland) sowie seit 2000 (Tschechien) werden Teile des Elbsandsteingebirges als Nationalpark deklariert. Die Fauna und Flora sind aufgrund der vielfältigen Bedingungen sehr Artenreich. Interessant erscheint hierbei, dass die Klimazonen dort aufgrund des Sandsteines, der die Wärme speichert, in umgekehrter Richtung aufgebaut sind.
Für uns Kletterer ist natürlich der Fels aus Sandstein mit seinen vielen Formen und unterschiedlichen Zusammensetzungen von besonderem Interesse und das Besteigen der Türme hat gerade hier eine langjährige und bedeutende Tradition. Man spricht sogar von der „Wiege des Sportkletterns“ und nennt das Gebiet in einem Atemzug mit zBsp. dem Yosemite Nationalpark in den USA. Weiterlesen →